Das größere Übergewicht ab einem BMI von 30 nennt man Adipositas. In der Überschrift stecken explosive Aussagen:
Adipositas ist eine chronisch fortschreitende Erkrankung. Das bedeutet, dass sie unbehandelt immer schlimmer wird, ablesbar am Gewicht. In der Regel wiegen Betroffene jedes Jahr ein paar Kilogramm mehr. Das macht sich auch in einer Verschlechterung des Befindens, der Blutwerte, des Blutdrucks und der Gelenke bemerkbar.
Adipositas ist unheilbar. Das bedeutet: Egal mit welcher Behandlung ein Gewicht runtergeht: Endet die Behandlung, wird das Gewicht wieder raufgehen. Dadurch ist klar, dass jede Crash-Diät zum Scheitern verurteilt ist. Die einzigen erfolgreichen Maßnahmen sind die, die lebenslang durchgeführt werden. Hier sind insbesondere die dauerhafte Ernährungsumstellung und dauerhafte Steigerung der Bewegung zu nennen.
Den Begriff Idealgewicht kann für Adipöse getrost vergessen werden. Egal mit welcher Behandlung es versucht wird, der Adipöse wird niemals ein sogenanntes Idealgewicht erreichen, auch nicht mit bariatrischen Operationen (z. B. Magenoperation). Er muss das aber auch nicht, denn jede Gewichtsabnahme bedeutet eine Verbesserung der Lebensqualität und der medizinischen Befunde.
So ist das erste Ziel der Behandlung Adipöser auch nicht die deutliche Gewichtsabnahme. Das klingt für Betroffene oft frustrierend. Tatsächlich ist es aber so, dass alle medizinischen Maßnahmen manchmal nicht die große Gewichtsabnahme, aber eine drastische Verbesserung von Lebensqualität, Wohlbefinden, Blutzucker, Blutdruck und Gelenkbeschwerden bringen. Dies kann schon bei einer Gewichtsabnahme von 4-6% erreicht werden. Bei einem 140-Kilogramm-Patienten würde das einer Gewichtsabnahme von 5-8 Kilogramm entsprechen, berichtet Prof. Dr. Sharma, Alberta, Kanada beim Ernährungskongress 2013 in Wolfsburg.