Erdbeere - Reich an Folsäure, Vitamin C, Kalium, Mangan

Erdbeere
Reich an Folsäure, Vitamin C, Kalium, Mangan

Die Unverträglichkeit von Fruktose (Fruchtzucker) wird immer häufiger diagnostiziert. Zum einen liegt es daran, dass die Diagnose-Verfahren besser werden, zum anderen daran, dass sich unser Essverhalten geändert hat.

Leidet jemand unter so einer Unverträglichkeit, leidet er oft nach dem Essen richtig: Blähungen, Bauchschmerzen, Durchfälle sind die Folgen.

Wichtig bei solchen Symptomen ist es allerdings, auch andere Krankheiten auszuschließen, wie die Unverträglichkeit von Laktose (Milchzucker) oder Gluten (Klebereiweiß im Getreide).

Fruktoseunverträglichkeit ist keine Allergie

Himbeeren - Reich an Vitamin C

Himbeeren
Reich an Vitamin C

Die wichtigste Erkenntnis in der Behandlung der Fruktose-Unverträglichkeit ist, dass es sich hierbei nicht um eine Allergie handelt. Bei Allergien ist die Meidung des Auslösers in der Regel die einzige Möglichkeit, das Leiden zu vermeiden. Auch können Allergien – insbesondere Nahrungsmittel-Allergien – oft schwere bis gefährliche Verläufe nehmen.

Bei der Fruktose-Malabsorption (Mal = fehlerhaft, absorption = Aufnahme) handelt es sich darum, dass im Darm die Fruktose nicht ausreichend aufgenommen wird, dann Darmbakterien die Fruktose verarbeiten und dabei bestimmte Fettsäuren und Gase entstehen.

Bei jedem Menschen ist die Kapazität des Darms, Fruktose aufzunehmen, begrenzt. Durch viel Obst und Süßigkeiten können auch gesunde Menschen diese Aufnahme-Kapazität überschreiten und so Bauchkneifen erzeugen.
Von einer Fruktose-Malabsorption spricht man dann, wenn die Aufnahme-Kapazität bei einem Menschen geringer ist als normal. Dann können auch schon kleinere Mengen Fruktose zu Symptomen führen.

Die echte Fruktose-Intoleranz dagegen ist eine viel seltenere, angeborene Krankheit, bei der die Verarbeitung von Fruktose im Körper gestört ist und schwerste Schäden an Organen entstehen. Diese muss anders als hier besprochen behandelt werden und bedarf lebenslanger streng fruktosefreier Kost. Dies wiederum wäre aber bei der viel häufigeren Fruktosemalabsorption völlig falsch.

Immer wieder Bauchbeschwerden

Gekennzeichnet ist die Fruktosemalabsorption dadurch, dass es immer wieder zu Bauchbeschwerden kommt.

Die Patienten berichten besonders über immer wiederkehrendes Bauchkneifen, Völlegefühl, Blähungen, weiche Stuhlgänge, Durchfall, Verstopfung.

Manchmal fällt auf, dass diese Beschwerden besonders nach Äpfeln oder anderem Obst auftreten, manchmal jedoch kommen sie auch ganz unerwartet. Das liegt daran, dass Fruktose gern auch anderen Lebensmitteln zugefügt wird, ohne dass dies dem Betroffenen klar ist.

Nur eine korrekte Diagnose kann helfen

Apfel - Ein Apfel am Tag - das reicht leider nicht

Apfel
Ein Apfel am Tag – das reicht leider nicht

Ob wirklich eine mangelhafte Aufnahme von Fruktose vorliegt, muss erst einmal klar getestet werden. Die ganze Therapie nützt nichts, wenn eine ganz andere Krankheit vorliegt.

Der Test auf Fruktosemalabsorption ist relativ einfach: Der Betroffene bekommt ein Fruktose-Getränk mit einer ganz bestimmten Menge Fruktose zu trinken. Vor der Untersuchung und dann alle 20 Minuten wird im Atem des Patienten gemessen, wie viel Gase die Bakterien im Darm produzieren. Dies funktioniert ähnlich wie beim Pusten beim Alkoholtest bei der Polizei. Sind diese Messwerte erhöht wird klar, dass tatsächlich zu wenig Fruktose aufgenommen wird.
Nach 3 Stunden ist die Untersuchung beendet und das Ergebnis sofort klar.

Andere Messverfahren, wie zum Beispiel die Blutentnahme, bringen keine ausreichenden Ergebnisse und sollen nicht mehr benutzt werden.

Krankheiten, die ähnliche Symptome machen, aber anders behandelt werden müssen, sind z. B.

  • Laktoseintoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit)
  • Sprue / Zöliakie (Unverträglichkeit von Gluten)
  • Reizdarm
  • Entzündliche Darmerkrankungen wie Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn

Mit der Ernährung unempfindlicher werden

Apfelsinen - Flavonoide schützen uns

Apfelsinen
Flavonoide schützen uns

Die dauerhafte Vermeidung von Fruktose ist nicht sinnvoll. Dadurch würden zwar anfangs die Symptome besser werden, im Verlauf jedoch steigt die Empfindlichkeit gegen Fruktose immer mehr.

Die Therapie verläuft in 3 Phasen. Dabei wird die Ernährung so umgestellt, dass die Verträglichkeit von Fruktose immer mehr ansteigt. Damit wird am Ende eine (fast) normale, vollwertige Ernährung möglich.

Diese Ernährungsumstellung ist in der Regel nicht alleine zu machen, sondern erfordert die Begleitung durch versierte Ernährungsfachkräfte. Denn es geht eben nicht einfach um Vermeidung. Auch ist für Betroffene oft schwierig zu beurteilen, in welchen Lebensmitteln wie viel Fruktose ist. Natürlich muss auch darauf geachtet werden, dass durch die Ernährungsumstellung keine Mangel an z. B. Vitaminen auftritt. Auch das Austesten der Menge der persönlichen Verträglichkeit von Fruktose erfordert professionelle Begleitung. Und die ganz speziellen Ernährungs-Vorlieben des Einzelnen müssen natürlich berücksichtigt werden.

Phase 1: 2 Wochen Fruktoseverzicht

In der 1. Phase kommt es darauf an, auf Fruktose und bestimmte Süßstoffe weitestgehend zu verzichten. Gleichzeitig müssen andere Nährstoffe gesteigert werden. Damit wird zunächst eine Beschwerdefreiheit erreicht und der Darm vorbereitet.

Phase 2: Testphase

Die Ernährung wird so umgestellt, dass der Körper unempfindlicher auf Fruktose reagiert. Zugleich werden nach und nach Obstsorten eingeführt. Dabei wird auch ermittelt, wie hoch die individuelle Fruktose-Verträglichkeit ist.

Phase 3: Dauerernährung

Ganz individuelle Ernährungsempfehlungen, bei denen berücksichtigt wird, wie hoch die Fruktoseverträglichkeit ist und dass genug von allen Nährstoffen aufgenommen wird.

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