Technischen Grundlagen
All die in anderen Artikeln erläuterten Röntgenverfahren haben mit der Kernspintomographie nur gemeinsam, dass man mit einer technischen Untersuchung hübsche Bilder aus dem Inneren des Körpers erhält. Der wesentliche Unterschied der Kernspintomographie – korrekter Magnetresonanztomographie (MRT, englisch NMR) – zur Computertomographie ist der, dass beim Kernspin keine Röntgen-Strahlen eingesetzt werden.
Durch den Namen „Kern-Spin“ wird mancher verleitet anzunehmen, dass dies irgendetwas mit Atomkraft oder Radioaktivität zu tun hat. Dem ist aber nicht so.
„Kern“ bezieht sich auf die Atomkerne, die die Grundlage jedes Stoffes auf der Erde sind. Diese Kerne werden durch ein starkes Magnet- und Hochfrequenzfeld angeregt. Dabei strahlen unterschiedliche Atome typische elektro-magnetische Wellen zurück.
Da jedes Gewebe unterschiedlich zusammengesetzt ist und somit unterschiedliche Atome besitzt, kann man von jedem Gewebe unterschiedliche Wellen aufzeichnen.
Wandelt man diese Wellen in ein Bild um, bekommt man Schnittbilder aus dem Körper ähnlich der Computertomographie.
Im Unterschied zur Computertomographie braucht man sich aber nicht auf Querschnitte zu beschränken, sondern kann Schnittbilder in jeder Ebene erzeugen (längs, schräg…). Dazu braucht man nur eine einzige Aufnahme, die im PC unterschiedlich geschnitten werden kann.
Ein anderer Unterschied ist, dass man bei der Computertomographie mit einem Bild im Computer verschiedene Gewebe hervorheben oder ausblenden kann. Das geht im Kernspin nicht: Für jedes Gewebe, das man hervorheben möchte, muss eine eigene Aufnahme gemacht werden.
Dazu war es bis vor kurzem noch nötig, in einer Röhre zu verschwinden. Jetzt gibt es auch offene Geräte, was Patienten mit Platzangst sehr entgegen kommt.
Das Kernspin ist sehr laut. Dieser Lärm kommt von den Spulen, die das magnetische Feld aufbauen.
Wie bei der Computertomographie kann die Untersuchungsgenauigkeit durch Kontrastmittel erhöht werden.
Sinn
Der Anwendungsbereich der Kernspintomographie ist der gleiche wie bei der Computertomographie. Dabei ist die Darstellung schärfer als bei der Kernspintomographie.
Es gibt allerdings Ausnahmen, bei denen die Computertomographie besser geeignet ist.
Risiko
Bei der Kernspintomographie gibt es keine Röntgenbelastung, sie ist aber sehr teuer.
Nach dem jetzigen Stand der Wissenschaft gibt es keine Gefährdung bei der Kernspintomographie, sie darf allerdings nicht bei metallhaltigen Implantaten in Untersuchungsnähe eingesetzt werden. Auch Herzschrittmacher waren bisher ein Grund, die Untersuchung nicht durchzuführen, hier gibt es aber neue Erkenntnisse und Geräte, die das ermöglichen.